GESCHICHTE DES BUNKERS
Der Leunabunker

 

1975. Der in den 30er Jahren für die Mitarbeiter der damaligen IG  Farben erbaute Luftschutzbunker wird zum erstenmal von Musikern genutzt. Der Initiator war zu dieser Zeit die VHS Höchst. Dort probten bis zu 13 Bands in nur einem Übungsraum nach einem Stundenplan (2 x pro Woche 4 Stunden). Nach Aufgabe der VHS wurde dort ein Lehrlingstreff von kritischen Arbeitnehmern der Hoechst AG eingerichtet, der sich zum Verein für außerschulische Bildung entwickelte und auch heute noch 3 Räume nutzt.

1980. Die ersten Übungsräume werden von der Branddirektion     Frankfurt an Musikbands vermietet. Die 2 Meter dicken fensterlosen Außenmauern bieten ideale Voraussetzungen für den Musikprobebetrieb rund um die Uhr, auch wenn es inneren des Gebäudes noch ein wenig gespenstisch ist. Die einzelnen Parzellen von 3x2 Meter werden durch herausreißen von Wänden, Stromverlegung etc. mühsam und mit viel Improvisation von den Musikern zu Übungsräumen umfunktioniert.

1987. Alle Räumlichkeiten die durch Lüftungsschlitze Kontakt mit der Außenwelt haben, sind zu Übungsräumen umgebaut. Es sind 22 Räume entstanden in denen zu dieser Zeit etwa 45 Bands proben.

1989. Die meisten der Luftschutzbunker in Frankfurt werden aus   der Zivilschutzbindung entlassen. Das bedeutet, sie waren ab sofort "ganz gewöhnliche" Immobilien. Da keiner wusste, was die Oberfinanzdirektion als Besitzer mit den Bunkern vor hatte, machte sich bei den Musikern, wie sich später herausstellte, zu recht Sorgen um Ihre Probemöglichkeiten.

1990. Der Verein "Kultur Bunker Höchst ev." wird gegründet. Vorrangiges Ziel ist die Vertretung der Musiker im Kampf um den erhalt der Proberäume.

 

 

 

                                                               Music  perfotmed  by MAKA

 

1991. Die verschiedenen Frankfurter Bunker Vereine schließen sich zu "Kick91" zusammen. In diesem und den nächsten Jahren werden viele verschiedene Aktionen  organisiert, um die Frankfurter Musikszene der Öffentlichkeit zu präsentieren und um den Erhalt der Proberäume zu kämpfen.

1993. 5 Bunker (Germania, Heddernheimer, Schmidt, Schmick und Leunabunker) werden von der Stadt Frankfurt gekauft und den Musikern und anderen Kulturschaffenden zugesichert.
Nach jahrelanger trügerischer Ruhe wir die Branddirektion, die nun nicht mehr als Vermieter, sondern nur noch als Behörde für den Leuna-Bunker zuständig ist, auf den Bunker aufmerksam und führt eine Brandschutzbegehung durch. Diese hat eine lange Latte von Mängeln und Auflagen zur folge.

1995. Es folgen die ersten Kostenschätzungen und die Baueingabe der anstehenden Sanierungsarbeiten durch das Hochbauamt1996. Der KBH eV. übernimmt als Trägerverein die Hauptmiete für den Leuna-Bunker. Die Baugenehmigung wir erteilt und die benötigten Mittel werden vom Liegenschaftsamt bereit gestellt. Die Auflage zum Einbau einer Belüftungsanlage für die Proberäume, wird aus Kostengründen in Absprache mit den Behörden zurückgestellt. Wegen Androhung eines Nutzungsverbotes von der Bauaufsicht wir mit den Umbauarbeiten sofort begonnen.

1999. Beendigung der von der Stadt finanzierten Sanierungsarbeiten. Der e.V. führt weitere Sanierungsarbeiten wie Einbau von Toiletten,  Renovierung  derTreppenhäuser, Flure etc. mit den selbst erbrachten Mitteln der jetzigen Mieter durch. Die Bauaufsichtsbehörde nimmt eine abschließende Baubegehung vor. Hierbei wird zur Überraschung aller sonstig Beteiligten ein sofortiges Nutzungsverbot für den gesamten Bunker ausgesprochen, weil die Belüftungsanlage noch nicht eingebaut ist. Nach hektischem Hin und Her innerhalb der Behörde und weiteren Verhandlungen zwischen Verein und Stadt, werden weitere Mittel zum Einbau des Belüftungssystems freigegeben. Diese Bauarbeiten waren Anfang 2000 abgeschlossen. Danach sind 47 Proberäume von 16-35qm von den Nutzern mit eigenen Mitteln, nach den Auflagen von Brandschutz und Bauaufsicht ausgebaut worden und es arbeiten ca. 80 Bands und verschiedene bildende Künstler hinter den dicken Mauern.                 

HomE